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Letzte Frage im September

Herr Kummer gibt Antwort

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Lieber Herr Kummer, zwar weiß ich, dass durch Cookies meine Wege durchs Internet nachvollziehbar sind und Websitewerbung daher oft auf meine angeblichen Interessen abgestellt wird. Neulich aber plagte mich eine üble Migräne und prompt sah ich ständig Werbung für Schmerztabletten auf den von mir besuchten Websites. Wie kann das sein?

Wie kann das sein, wie kann das sein? Das Wasser kommt aus der Wand, der Strom aus der Steckdose und wenn sich eine Migräne ankündigt, liefert der Computer Hilfsangebote. Warum genießt du nicht einfach diesen Luxus und fragst stattdessen mäkelig nach? Sollen all die fleißigen Mitarbeiter von Google, NSA, Apple, Envia und Eins Energie ständig anstrengende Fragen beantworten, anstatt ihre Zeit und Arbeitskraft zu verwenden, um dein Leben zu optimieren? Es sind aber nicht nur die großen Unternehmen und Organisationen, die uns wohlwollend im Alltag begleiten. Im Falle der kürzlich gekrönten „Miss Teen USA“ Cassidy Wolf soll ein Hacker über die Computer-Webcam der Schönheitskönigin Fotos von ihr im Schlafzimmer gemacht haben. Anstatt sich über die kostenlose Sicherheitsüberwachung ihrer privaten Gemächer zu freuen, hat Frau Wolf Anzeige wegen Cyber-Spannerei und Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte erstattet. Miss Teen, mit dauereingeschaltetem Laptop im Schlafzimmer, jammert nun in der internationalen Presse: Ich wurde beobachtet – Wie kann das sein? Und nun wieder zu Dir, lieber Leserbriefschreiber.
Man könnte Dich einfach mal zurückfragen, warum du am 23.05. 16.30 Uhr in der Gartenkantine „Trumpf Ass“ deinem alten Schulfreund Stefan H. von deinen Kopfschmerzen vorgejammert hast. Wieso Du dich innerhalb deiner regulären Arbeitszeit (8.00 – 17.00 Uhr) in einer Gastronomie aufhalten konntest, wollen wir an dieser Stelle gar nicht näher beleuchten. Stefan H. jedenfalls hatte Dir doch schon am 21.05. via e-mail mitgeteilt, dass er nicht immer von deinen Krankheitsgeschichten behelligt werden will, da er sich gerade in einer Lebenskrise befindet. Seine Freundin Britta S. hatte ihm am 17.05. per sms ihre Trennungsabsicht mitgeteilt. Frau S. hatte sich schon eine ganze Weile auf diversen Internet-Flirt-Portalen herumgetrieben und dort ihren neuen Liebhaber Ricardo L. kennen gelernt. Nach unzähligen Skype-Gesprächen verabredeten sich die beiden am 13.04. an der Autobahnraststätte „Auerswalder Blick“. Herr L. reiste mit seinem über „auto.de“ erworbenen Gebrauchtwagen an. Dieses Auto hatte den Vorbesitzer Muchtar W., Betriebswirtschaftsstudent in Köln, der wiederum in den vergangenen Monaten drei telefonische Kontakte mit Sengar Y. hatte. Herr Y. hat eine Schwägerin, Frau Ölmutz, in deren mail-Verteiler auch der Name Amirof G. auftaucht. Diese Person hatte im Jahr 2009 online eine Studiosus-Reise durch den Jemen gebucht und war, wie verschiedene Satellitentelefonate belegen, von Land und Leuten schwer beeindruckt. Amirof G. bezeichnete den Besuch der Ortschaft Yarim als absolutes Highlight seiner Reise. Interessanterweise befand sich 2009 auch Jussuf B., Mitglied der Jemenitischen „Terrorgruppe al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AQAP), mehrmals in Yarim. Ein Treffen der Herren B. und G. kann also nicht ausgeschlossen werden. Genau wie Du, lieber Leserbriefschreiber, beklagt sich Jussuf B. bereits seit Monaten per Twitter-Nachrichten über regelmäßig wiederkehrende Migräneanfälle. Irgendwie drängt sich der Eindruck auf, zwischen Dir und dem Topterroristen besteht eine Verbindung. Nun fragen sich natürlich die internationalen Sicherheitsbehörden und ich: Wie kann das sein?

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