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Letzte Frage im November

Herr Kummer weiß Antwort

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Lieber Herr Kummer, diese Pandemie schadet, neben dem Atemorgan, vor allem[nbsp]dem menschlichen Spaßzentrum. Wie behält man gute Laune in diesen trüben[nbsp]Novembertagen?

Ach, die gute Laune lassen wir uns doch nicht von einem dahergelaufenen Virus verderben. Lachen ist die beste Medizin! Nehmen wir uns ein Beispiel am Präsidenten von Tansania Herrn Magufuli. Er empfiehlt seinen Landsleuten, neben inbrünstigen Gebeten gegen die Pandemie, heiter und gelassen zu bleiben. Das Corona-Virus kann nicht im Körper gottesfürchtiger, fröhlicher Menschen überleben „es wird verbrennen“. Eine weitere Empfehlung des Staatsoberhauptes lautet, man solle sich mit Schlangenöl einreiben oder heißen Dampf inhalieren, dann sei man Ruck Zuck immun. Magufulis Sohn habe seine Corona-Erkrankung übrigens mit einer Mischung aus Zitrone und Ingwer erfolgreich bekämpft.

Keine Ahnung, ob der russische Zar Putin einen Sohn hat, bisher hörte man nur von zwei Töchtern. Eine der beiden durfte auf Geheiß ihres Vaters den russischen Experimental-Impfstoff Sputnik ausprobieren. Vermutlich wurde bei einem lustigen Papier-Schere- Stein-Spiel ermittelt, welche Tochter die Labormaus spielen durfte. Spaß muss sein! Auch für den brasilianischen Staatschef Bolsonaro ist die Pandemie eigentlich nur ein Witz, ein Hirngespinst der Lügenpresse. Nach seiner Auskunft handeln sich Erkrankte höchstens ein bißchen „Schimmel in der Lunge“ oder eine „leichte Grippe“ ein, wenn sie Corona-infiziert sind. Ein echter Kerl steckt so etwas mit einem Lächeln weg.

Ein weiteres kerniges Mannsbild, der weißrussische Diktator Lukaschenko, empfiehlt seinen Untertanen den regelmäßigen Besuch von Eishockeyspielen mit den Worten: „Die Eisfläche ist das beste Antivirusmittel“. Saunabesuche, Traktorfahrten und Wodkatrinken sorgen für gute Laune und sind seiner Meinung nach ebenfalls echte Corona-Killer. Hier gilt das Motto, Lachen bis der Arzt kommt! Der weltweit größte fleischgewordene Altherrenwitz Donald Trumps, sorgte in Pandemie-Zeiten für echte Schenkelklopfer, er empfahl Injektionen von UV-Licht und den Genuss von Bleichmitteln. Letztlich überwand Trump den Killer-Virus aber, und das dürfte Herrn Magufuli freuen, durch Gebete, Manneskraft und gute Laune. Turkmenistan geht einen ganz eigenen Weg. Das Land hat null offizielle Corona-Fälle.

Das könnte daran liegen, dass Staatschef Gurbanguli Berdymuhamedow, der ehemalige Zahnarzt und Nachfolger des Turkmenen-Herrschers Turkmenbaschi, das Wort Corona am liebsten verbieten will. Medien sollen es in ihrer Berichterstattung nicht verwenden. Auf öffentlichen Plätzen ist ein Plausch über das Virus ebenfalls streng untersagt. Cafés und Restaurants sind trotzdem landesweit geschlossen, ohne dass die Bevölkerung so richtig weiß warum.[nbsp]Ein lustiges Rätselraten über die Gründe hält die Turkmenen sicher bei bester Laune. Hier in Deutschland haben Regierung, Wissenschaft und Parlament wenig Sinn für Humor in Pandemie-Zeiten, für gute Laune müssen die Bürger schon selbst sorgen. Schöne Beispiele dafür sind der letzte Platz des AFD-Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl in Chemnitz oder gelungene Koch- und Backexperimente in Zeiten des Lockdowns.

Foto: by_S. Hofschlaeger_pixelio.de

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