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Letzte Frage im Februar

Herr Kummer kennt die Antwort

Veröffentlicht am:

Lieber Herr Kummer, ich trage mich mit dem Gedanken, in mein Loft eine Fußbodenheizung einbauen zu lassen. Nun hörte ich von einem Bekannten, dass Fußbodenheizungen zu Krampfadern führen können. Ist da was dran?

Vielen Dank für diese wichtige Frage.

In Chemnitzer Wohnungen kann man ja bekanntlich vom Fußboden essen. Das ist vorbildlich, aber jetzt greift eine Unsitte immer mehr um sich: das Leben auf einer heißen Herdplatte. Viele Menschen wollen neuerdings ihre Mahlzeiten direkt auf den Bodenfliesen zubereiten. Fußbodenheizungen werden zu diesem Zweck auf das Maximum aufgedreht, das Essen brodelt, die Hausschuhe schmelzen, Socken rauchen. Durch die von unten aufsteigende enorme Hitze gerät natürlich das Blut in den Beinen in Wallung. Eine logische Folge sind unschöne Krampfadern, dick wie Gartenschläuche und penetrante Schweißfüße. Wenn man auf dem erhitzten Fußboden hinfällt und nicht sofort wieder aufsteht, können böse Verbrennungen die Folge sein. Eine Fußbodenheizung ist nicht zu empfehlen.

Noch gefährlicher ist allerdings das in vielen Lofts verbreitete Heizen mit unsichtbaren Strahlen. Wir kennen das Prinzip vom Speisenerwärmen in der Küchenmikrowelle. Die superkurzwellige Strahlung heizt ausschließlich organische Stoffe auf, unnütze Energieverschlinger wie Wände, Vorhänge oder Luft bleiben selbst durch stärksten Mikrowellen-Beschuß kalt. Das klingt zunächst erst einmal sehr gut, aber unter Strahlenexperten ist diese Heizungsart umstritten: Manche Mediziner befürchten, dass dauerndes Mikrowellen-Bombardement zu schlimmen Gesundheitsschäden führen kann. Vor Krebs, genetischen Veränderungen, Herzbeschwerden, Sexualstörungen und dem Entstehen von Krampfadern wird gewarnt.

Ofenheizungen sind ebenfalls nicht zu empfehlen, hier drohen Kohlenmonoxidvergiftungen, die in Neubauten weit verbreitete Fernheizung kann wiederum jederzeit explodieren. Mit Kerzen bzw Teelichten, Kaminen und mobilen Gasheizern sollte besser keine Wohnung erwärmt werden. Ein Risiko bildet hier die offene Flamme. Moderne Kleidung und ein Großteil des Mobiliars besteht aus Kunststoffen, diese sind leicht entzündlich und können nur extrem schwer gelöscht werden. Eine offene Feuerstätte muß deshalb immer unter Beobachtung stehen. Im Mittelalter sind durch diese Heizungsart ganze Städte verbrannt.

Bleibt nur das Heizen mit Körpertemperatur. Viele Menschen in einem Raum erzeugen kostenlose Wärmeenergie, sie rauben allerdings auch Sauerstoff, könnten den Kühlschrank plündern und unangenehm riechen. Selbst die tolerantesten Loftbesitzer wollen ihre Räumlichkeit nicht ständig mit mindestens 50 Heizgästen teilen. Heizen ist teuer, gefährlich und gesundheitsgefährdend, am besten sollte man darauf verzichten.

Warum nicht einfach im Winter den Wohnsitz in die Südsee verlagern, Cocktails am Pool trinken, während aparte heimische Schönheiten die Krampfadern massieren. In dieser Zeit, lieber Leserbriefschreiber könntest du dein Loft an genügsame, kälteresistente und zahlungsfreudige Airbnb Jugendliche vermieten.

Text: Jan Kummer Foto: by_Maren Beßler_pixelio.de

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