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Surfbrett, Ska-Hut, Kaskadeure – Vorhang auf, Manege frei: Kinder, der Zirkus kommt in die Stadt! Die Berliner Punkrock-Akrobaten Beatsteaks spielen am 2. April im AJZ. Schlagzeuger Thomas Götz sprach mit dem 371 über Chemnitz, Spannung und Kanonen auf Spatzen. Feuer frei!
Euer Konzert in Chemnitz fällt auf einen Mittwochabend. Ihr habt wohl großes Zutrauen in Eure Fans?
Wir waren ja schon ein paar Mal da. Das waren immer gute Abende mit vielen angenehmen Leuten.
Chemnitzer Konzertveranstalter sagen, die Stadt gelte bei Künstlern und Agenturen als verschlafenes Dorf, weshalb namhafte Bands kaum hier auftreten. Ihr spielt zum vierten Mal in Chemnitz, Euch hat der Ruf scheinbar nicht erreicht?
Wir finden es super im AJZ. Der Klub ist toll zum Spielen, der Blick von der Bühne ist super, auch der Zuschauerbereich.
Ihr habt bereits drei Mal in Chemnitz gespielt. Im Tourtagebuch auf beatsteaks.org gibt es allerdings nur spärliche Einträge. Habt Ihr mal was von der Stadt gesehen?
Nicht so richtig. Das AJZ ist ja recht abgelegen, da haben wir es noch nicht bis in die Stadt geschafft.
Was passiert bei den Beatsteaks eigentlich zwischen zwei Konzertabenden?
Ein Beispiel: Wir fahren morgens nach Chemnitz, sind mittags da, schmeißen unser Zeug in den Klub, spielen abends das Konzert, sind zwischen ein und zwei Uhr nachts wieder im Bus, fahren dann weiter, sind am nächsten Morgen sechs Uhr in Kassel, schmeißen unsere Sachen in den Klub... – Klingt nicht so spannend, oder?
Ach... Auf Eurer ‚Smack-Smash’-Tour 2004 durfte für ein Manowar-Cover jemand aus dem Publikum Deinen Schlagzeug-Part übernehmen. In Chemnitz hat das damals ein junger Mann sehr ordentlich gemacht. Wird es diesmal eine ähnliche Aktion geben?
Nein. Da wird irgendwann Routine draus und das ist dann langweilig. Wir spielen auch das Manowar-Cover nicht mehr. Wenn wir wieder ein Cover spielen, wird es vielleicht auch wieder so eine Aktion geben. Auf der ‚Smack-Smash’-Tour hatten wir dabei teilweise richtig prominente Gäste wie den Schlagzeuger der Sportfreunde Stiller, und auch Leute aus dem Publikum, die zum Teil richtig gut waren.
Am 2. Mai erscheint Eure erste Live-Platte ‚Kanonen auf Spatzen’.
Die Erste und Letzte!
Die Letzte?
Man sollte in der Karriere nur eine Live-Platte herausbringen, zehn Jahre später ist das nur halb so gut. Viele Bands veröffentlichen mehrere Live-Alben. Das Erste ist dann meist super, das Zweite langweilig.
Die Playlist des Albums wurde noch nicht veröffentlicht. Was wird drauf sein?
Die Playlist steht erst seit Mitte März fest. Es werden zwei CD’s und eine DVD sein. Die DVD enthält größtenteils Aufnahmen von unserem Konzert auf der Berliner Wuhlheide 2007. Auf der ersten CD sind Live-Aufnahmen vor mehreren tausend Zuschauern. Da hat man das Gefühl, mitten im Publikum zu stehen. Auf der zweiten CD fühlt es sich an, als stünde man mit der Band auf der Bühne, das sind Mitschnitte von kleineren Klub-Konzerten. Es werden ein paar Raritäten drauf sein, die wir sozusagen aus Versehen live gespielt haben, wie „Hey Du“ oder eine extrem geile Version von „Hello There“. Kriterium für die Auswahl der Songs war weniger technische Perfektion. Jede Version musste einen besonderen Moment haben. Die Songs sind in den seltensten Fällen perfekt gespielt. Das wird kein gewöhnliches Live-Album werden.
Interview: Thomas Reinhold
Erschienen im 371 Stadtmagazin 04/08