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Maxi entdeckt einen Zirkus

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Im Grenzgebiet zwischen Zentrum, Sonnenberg und Gablenz entdeckt man mehr grau als grün, mehr alt als neu und vor allem mehr Verfall als Schönheit. Doch in einem Hinterhof, zwischen braunen Sträuchern und verfallenden Häuser, leuchtet fröhlich verwirrend ein Zirkuszelt.

Es ist die Heimat des Zirkusprojekts „Birikino“. Der Name stammt von dem italienischen Wort birichino, was Lausbub bedeutet. Für die vielen kleinen Lausbuben des Sonnenberges wurde es auch geschaffen. Geführt wird der Zirkus von den Salesianer Don Boscos, der Jugendhilfeeinrichtung einer katholischen Ordensgemeinschaft.

Im Don Bosco Haus überlegte man lange Zeit, wie man mit Kindern und Jugendlichen spielerisch lernen und ihr Selbstvertrauen stärken könnte. Auf das Zirkusprojekt seien sie gestoßen, weil sich Zirkuspädagogik als geeignetes Mittel dafür bewährt habe. Seit über 20 Jahren gibt es die Jugendhilfeeinrichtung der Salesianer schon auf dem Sonnenberg und vor zehn Jahren kam das bunte Zirkuszelt hinzu. Seitdem herrscht dort wildes Treiben – es gibt ständig wechselnde Angebote von Kursen in Luftakrobatik über Jonglieren bis hin zum Seiltanzm und dem Treffen des Kinder- und des Jugendclubs.

Die wohl bunteste, verrückteste und spaßigste Ecke des Sonnenberges gibt den Kindern vor allem eins – Halt. Jede Woche einen Zirkusworkshop besuchen zu können ist für die Kinder und Jugendlichen ein stabilisierender Faktor in ihrem Leben und etwas, das ihnen Raum und Zeit gibt um Krisen zu überstehen. Im Kinderzirkus entsteht für die Kleinen eine ganz eigene Zirkusfamilie und sie beginnen sich selbst und ihre Eigenarten zu schätzen. Wer sich sonst seiner Umgebung eher verhaltensauffällig zeigt, kann dies im „Birikino“ als großen Vorteil nutzen, denn gerade im Zirkus braucht man Menschen, die gern aus sich heraus kommen und zeigen was sie drauf haben. Die Organisatoren und Zirkustrainer rund um Pater Johannes Kaufmann steigen dabei auch gern mal selbst mit in die Manege. „Mit Zirkus können wir Kinder gut erreichen“, sagt er. „denn Zirkus ist ein Instrument, das verbindet.“

Text: Maxi Köhler


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