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Zähes Ringen

TU-Rektorwahl in der Kritik

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Die Kandidaten für den Posten des Rektors an der TU Chemnitz stehen fest. Der Hochschulrat und der Senat einigten sich in der letzten Sitzung im Sommersemester 2011 auf den TU-Professor Wolfram Hardt und den externen Bewerber Arnold van Zyl. Hardt ist seit 2006 Dekan der Fakultät für Informatik an der TU. Arnold van Zyl, Jahrgang 1959, bekleidet seit 2008 das Amt des Prorektors für Forschung und Innovation an der Universität Stellenbosch in Südafrika.

Der Einigung auf die beiden Kandidaten war offenbar ein zähes Ringen zwischen Hochschulrat und Senat vorausgegangen. Die Stelle des Rektors wurde bereits Mitte Dezember 2010 ausgeschrieben, es galt einem Senatsprotokoll zufolge eine Bewerbungsfrist von acht Wochen. Nach dem Eingang der Bewerbungen sollte eine Auswahlkommission aus zwei Hochschulrats- und zwei Senatsmitgliedern Kandidaten auswählen und dem Hochschulrat präsentieren. Der Rat sollte sich danach mit dem Senat auf maximal drei Kandidaten einigen, darunter ein Nicht-Mitglied der TU. An diesem Punkt gab es offenbar große Schwierigkeiten. Nach 371-Informationen wurden die beiden vorgeschlagenen Kandidaten zwei Mal in Folge vom Senat abgelehnt – bei der zweiten Sitzung wohl mit noch größerer Mehrheit. Erst bei einem Treffen zwischen Hochschulrat und Senat eine Woche vor der letzten Senatssitzung sollen sich die beiden Gremien dann geeinigt haben. Van Zyl und Hardt wurden aber nach 371-Informationen mit nur einer Stimme Mehrheit als Rektorkandidaten nominiert. Die Universitätsleitung wollte sich zu Ablauf des Wahlprozesses mit einem Verweis auf die Nicht-Öffentlichkeit des Verfahrens nicht äußern.

Der Studentenrat der TU kritisiert den Verlauf des Verfahrens: „Als sehr verwerflich empfinden wir hingegen die Politisierung des gesamten Vorganges. […] Es erscheint uns doch mehr als befremdlich, dass anscheinend viele persönliche Beziehungen im Vorfeld der Kandidatenauswahl eine Rolle spielten.“, teilte Stura-Mitglied Anni Fischer mit. Über die Kandidaten ließe sich noch kein Urteil fällen, der Stura strebe aber persönliche Treffen mit beiden an. Allerdings: „Grundsätzlich hätten wir uns sehr über eine Kandidatin gefreut. An anderen sächsischen Hochschulen war das ja auch möglich.“

Rektor der TU ist derzeit Klaus-Jürgen Matthes. Er bekleidet das Amt seit 2003. Seine zweite Amtszeit – nach altem Hochschulgesetz drei Jahre – endete 2009. Den Bestimmungen des neuen Sächsischen Hochschulgesetzes zufolge führt der Rektor die Dienstgeschäfte aber bis zur Wahl eines Amtsnachfolgers weiter. Im Oktober 2011 stellen sich die Kandidaten der Hochschulöffentlichkeit vor. Anschließend findet die Wahl des neuen Rektors der TU Chemnitz durch den Erweiterten Senat statt. Matthes wird also auch noch zu Beginn des kommenden Wintersemesters als Rektor amtieren. Die drei anderen sächsischen Universitäten in Leipzig, Dresden und Freiberg haben bereits im vergangenen Jahr einen neuen Rektor gewählt beziehungsweise den bisherigen Rektor im Amt bestätigt.

Erschienen im 371 Stadtmagazin 08/11

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