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Szymmi sucht den Missing Link

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Der neue Film von Fatih Akin? Eine Stadt, die nach einem früheren Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Italiens benannt wurde? Ein Autohaus in Siegmar? Wo ist der Zusammenhang? Manchmal ist es ganz einfach. In diesem Fall „blau“.

Denn blau ist die Farbe des klapprigen Lada Niva mit dem sich die jungen Protagonisten in „Tschik“ ohne Landkarte und Kompass auf eine Reise in die Walachei begeben. Der Lada ist jetzt – um korrekt zu sein - kein rumänisches Produkt, sondern wird in den Produktionsstätten der AwtoWAS, nahe der Stadt Toljatti gefertigt. So weit so gut, aber behalten Sie den Namen der Stadt in Erinnerung. Denn Lada ist heutzutage gewissermaßen eine Marke ohne Kompass und Landkarte. Sie ist ein Außenseiter könnte man meinen. „Es ist schade, dass wir von dem Film zu spät erfahren haben, sonst hätten wir einen Lada Niva als Werbeaktion ins Chemnitzer Cinestar gestellt, denn er wird kaum beworben“, erzählt Dennis Gehmlich, Geschäftsführer des Autohaus Siegmar und einziger Lada-Vertragshändler in Chemnitz. Womit wir die dritte Komponente in dieser Runde eingeführt hätten. Dennis Gehmlich begann 1989 als Lehrling in der „PGH-Pionier“ - einer KFZ-Werkstatt, die schon während der Zeit der DDR als Anlaufstelle für die Reparatur von Lada und Trabant in Karl-Marx-Stadt bekannt war.Zwischen 1996 und 2000 machte er seinen Meister und übernahm 2012 das kleine Autohaus. „Nur von dem Verkauf von Ladas und ihrer Pflege können wir natürlich nicht existieren“, sagt Dennis Gehmlich, der von einem wachsenden Kundenkreis aus dem Stadtteil Siegmar/ Rabenstein berichtet und mit noch einer zweiten Marke einen Servicevertrag unterhält. Das „Liebchen“ oder die „Geliebte“ (slawisch für Lada) ist seit ihrer Einführung 1974 scheinbar Fluch und Segen zugleich. Dass etwa 1000 Kilometer von Moskau entfernt, am östlichen Ufer einer Wolgaschleife, zwischen 1966 bis 1969 überhaupt ein Automobilwerk mit der Beteiligung von Fiat und der sowjetischen Regierung errichtet wurde, lag vor allem an dem damaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Italiens Palmiro Togliatti. Dementsprechend wurde die Stadt Stawropol-Wolschski in Toljatti umbenannt und produzierte ab 1971 zunächst nur eine Variante des Fiats für den russischen Markt. Modelle später trägt sie diesen Namen noch immer. Vorbei sind jedoch die Zeiten, als sich die Leute an den Schaufenstern des IFA Mobile Salon an der Ecke „Straße der Nationen/Brückenstraße“ im damaligen Karl-Marx-Stadt die Nase plattdrückten und ein Lada mit 35.000 M Endverbraucherpreis eher ein Traumauto blieb. Die Konsequenz? Wo steht Lada heute in Chemnitz? Von der unerreichbaren Karosserie zum Ladenhüter? „Nicht wirklich. Hauptsächlich sind es drei Gruppen, die sich immer noch dafür interessieren. Zuallererst sind es Menschen, die für einen kleinen Betrag ein neues Fahrzeug erwerben möchten. Zweitens Jäger, Berufstätige in Forst- und Landwirtschaft oder Hausmeisterdienste, die die Vorteile eines Lada Niva im Gelände und im Winterdienst kennen und schätzen. Dann gibt es eine wachsende Anzahl Nostalgiker, denen wir mit unserem langjährigen Erfahrungsschatz helfen, ihre alten Modelle aufzubauen und in Schuss zu halten“, resümiert Dennis Gehmlich. Er würde sich wünschen, dass der Lada als Marke wieder einen Sprung nach vorne macht. Davon profitieren würde sicherlich nicht nur das kleine Autohaus in Siegmar, sondern vor allem die Stadt Toljatti in den Weiten Russlands.


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