⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.
Veröffentlicht am:
Von Kunstatelier oder Gastro, über Produktionsstätten bis hin zu digitalen Startups ist im Wirkbau seit einigen Jahren so ziemlich alles an Chemnitzer Unternehmen vertreten, die einfach Platz brauchen. Auch Maria Perez, seit nun einem Jahr Geschäftsführerin des Atomino e.V., reiht sich bald mit ihren Mitgestalter:innen in diese bunte Liste ein.
Das Atomino ist bereits seit 23 Jahren fester Bestandteil der Chemnitzer Kulturlandschaft und ist hauptsächlich für Konzerte und Parties bekannt, was allerdings den vielfältigen Kulturcharakter des Kultvereins nur ungenügend widerspiegelt. Das Atomino ist weit mehr und die anstehende Festivalwoche vom 31.8. bis 4.9. soll genau das in den Fokus rücken, so Maria. Mit einem kurzen Blick auf das Festivalprogramm wird das auch sofort deutlich: Ausstellung, Lesung, Familienangebote, Workshop und natürlich auch jede Menge Musik. Die vielfältigen Angebote sollen zeigen wie sich die kreativen Köpfe hinter dem Atomino die Zukunft vorstellen und Chemnitzer:innen sind herzlich eingeladen, daran teilzuhaben und ihre eigene Idee der Zukunft mitzugestalten.
Erfahrungen im Tietz und Vorteile des Wirkbau
Vor allem auch die neue Fläche im Wirkbau soll dabei eine tragende Rolle spielen, diese Vielfalt zu ermöglichen. Das Atomino hat über die Jahre viele Veranstaltungsorte hinter sich gelassen, während das Konzept weiter wuchs und man sich auch mehr darüber bewusst wurde, welche Herausforderungen, und natürlich auch Vorteile, verschiedene Orte mit sich brachten. Zuletzt im Keller des Tietz hatte man eine fantastische Partylocation im Herzen der Stadt. Die niedrigen Decken und fehlendes Tageslicht erlaubten Besuchern leicht in die Stimmung der Musik abtauchen. Allerdings war es deutlich schwieriger andere Kulturformate auf den Ort anzupassen. Außenveranstaltungen waren nicht möglich, die Akustik war für Konzerte nicht optimal, Betrunkene und Streitwillige stolperten regelmäßig von der Zenti durch die Tür und irgendwie passt es auch nicht so richtig, 14 Uhr zu einer entspannten Lesung oder Familienformaten in einen dunklen Keller einzuladen.
Mit dem Wirkbau hat man jetzt aber einen passenden Partner für die neue Heimat gefunden und Maria wirkt sichtlich entspannt und froh über die neuen Perspektiven. Aber bis zur angestrebten Eröffnung Anfang 2023 ist noch ein weiter Weg. “Der Raum hat halt Wände und mehr ist da aktuell nicht”, so die kurze Zusammenfassung von ihr. Isolierung, Decke, Strom, Bühne, Tresen und noch viele andere Baustellen warten auf das Atomino-Team, das aber dankenswerter Weise auch vom Immobilieneigentümer und der Übernahme einiger Kosten durch die Stadt Chemnitz tatkräftig unterstützt wird.
Pläne für die Zukunft
Allerdings müssen rund die Hälfte der anfallenden Kosten selbst gestemmt werden. Natürlich gingen auch am Atomino die Pandemie-Jahre nicht spurlos vorüber und ein Ansparen für einen derartigen Kraftakt war kaum möglich. Genau da kann man das Atomino mit Eintrittsgeldern und Spenden fleißig unterstützen. Auch wird es ein Härtetest, ob man es schafft die aktuelle Jugendgeneration wieder an eine Club und Ausgehkultur zu gewöhnen, welche diese so vorher gar nicht wahrnehmen konnten.
Aber trotz der offenen Fragen und den noch anstehenden Baumaßnahmen, wirkt, als wäre das Atomino jetzt angekommen. Zukunftsperspektiven sind gegeben, das Team rund um Maria wächst weiterhin und die Veranstaltungsangebote sollen in Zukunft noch vielfältiger ausfallen, um allen Altersgruppen entsprechende Inhalte bieten zu können. Und wem das alles noch nicht reicht, der kann das Atomino einfach kontaktieren, Veranstaltungen vorschlagen und die Möglichkeit nutzen, selbst die Kulturlandschaft unserer Stadt mitzugestalten.
Text: Marco Henkel Foto: Daniel Franz