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Noch Mitte 2010 konstatierte eine große Chemnitzer Tageszeitung ein Clubsterben in der Stadt. Binnen weniger Wochen hatten sich mit Cube Club, ZV Bunker und Flower Power gleich drei Instanzen der hiesigen Ausgehkultur verabschiedet. Mit dem nahenden Frühjahr sprießen nun neue und alte Club- und Barexperimente aus dem Boden.
Über die Neueröffnung des Flower Power berichteten wir im 371 schon in der Februarausgabe. Aktuell wird in den angestammten Räumlichkeiten an der Brückenstraße fleißig gebaut und geschraubt, denn mit dem neuen Flower Power soll der muffige Hippiestyle der frühen 90er endlich Geschichte sein. Ab Anfang April kann sich jeder selbst vom Gelingen dieses Vorhabens überzeugen. Aktuell folgen den Bauarbeiten immerhin schon über 200 Leute bei Facebook (facebook.com/pages/Flowerpower-Chemnitz).
Gebaut wird auch an der Ecke Brühl/Georgstraße. Dort entsteht die BETA BAR als temporär angelegtes Clubexperiment. Mehr dazu erklärt Betreiber Marco Stahn praktischerweise in nebenstehenden Interview. Eröffnung ist im April.
So viel zu den Fakten. Nun zu den Gerüchten. Eins betrifft den Cube Club, dessen Schicksal nur als Trauerspiel bezeichnet werden kann. Bis zuletzt hatten die Betreiber 2009 beim Baugenehmigungsamt um eine erneute Konzession für das Gebäude Straße der Nationen 80 gekämpft. Vergeblich. In der Chemnitzer Stadtverwaltung ging man davon aus, dass der alte Postwürfel im Laufe des Jahres den Abrissbaggern zum Opfer fallen würde. 15 Monate sind seitdem vergangen, das Gebäude steht noch immer unangetastet da. Nun scheint ein neuer Veranstaltungsort gefunden. Noch unbestätigten Meldungen zufolge wollen Mitstreiter aus dem ehemaligen Betreiberumfeld des Cube Clubs die gerade entstehende Veranstaltungsfläche im „Kompott“ für ihre Partyformate nutzen. Das „Kompott“ entsteht an der Ecke Leipziger/Limbacher Straße und gilt als Nachfolgeprojekt des gescheiterten „ExKa“ an der Reitbahnstraße.
Ein Betreiberwechsel gab es im Februar auch beim Ndorphin-Club. Der Human Traffic e.V. ist laut dessen Nachfolger Ndorphin e.V. insolvent und musste aufgeben. Mit großen Änderungen im Monatsplan muss aber wohl nicht gerechnet werden. Im März geben erneut harten Techno, Drum´n´Bass und Dancehall im alten Speisesaal an der Blankenauer Straße den Ton an.
Eine inhaltliche Metamorphose vollzieht hingegen ein Club im nahen Zwickau. Der auch bei Chemnitzern einst sehr beliebte BPM-Club ist seit Ende letzten Jahres Geschichte. Nun hat sich mit Andreas Falk, besser bekannt als DJ Andy Latoggo, dem Laden angenommen. Nach Umbau der alten Räumlichkeiten im Schacht IV eröffnet er am 5. März unter dem neuen Name Escape Club. Musikalisch setzt er, zumindest bei den ersten Partys, auf House, Techno und R´n´B.
Bleibt noch ein Blick in den untergegangen ZV Bunker zu werfen. Mitte 2010 musste der[nbsp] aufgrund von Brandschutzauflagen schließen. Der Club am Rosenplatz, unter wechselnden Besitzer immerhin seit 1996 als Konzertclub bekannt, könnte aber tatsächlich noch einmal öffnen. Der Bunker befindet im Eigentum der GGG und die will ihn aktuell loswerden. Unternehmenssprecher Erik Escher bestätigt, dass man “in konkreten Verhandlungen mit zwei Kaufinteressenten, die eine Wiederinbetriebnahme und Nutzung des Objektes anstreben” steht.
Foto: nild / photocase.com
Erschienen im 371 Stadtmagazin 03/11