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Der Dienst von Hojoki könnte in den nächsten Monaten durchaus in die Liga der weltweit bekannten Tools aufsteigen, denn er hat etwas wichtiges erkannt: Fast alles, was neu ist, passiert in der Cloud. Projektgruppen bearbeiten Dokumente direkt bei Google, teilen ihre Ordner bei Dropbox, Kommentieren bei Twitter und sortieren ihre Aufgaben in Pivotal Tracker. Damit man zwischen all den Diensten nun nicht den Überblick verliert, haben sich die vier Gründer Lutz Gerlach, Danilo Härtzer, Thilo Schmalfuß und Martin Böhringer den Stream von Hojoki ausgedacht. Der Stream sieht dem von Facebook ähnlich und funktioniert auch etwa so. Er verknüpft die Clouddienste seiner Nutzer in Projekten und listet Aktivitäten auf, macht sie kommentier- und durchsuchbar. Martin Böhringer beschreibt ein einfaches Beispiel: Hat der Sänger einen neuen Songtext bei Dropbox hochgeladen, kann seine Band das in ihrem Projekt-Stream sehen und direkt ihre Meinung zum Dokument posten. Hojoki macht die Arbeit mit Clouddiensten damit übersichtlich und kooperativ.
Inzwischen umfasst das Team sieben feste Mitarbeiter und eine freie Mitarbeiterin und fand nach etwas Suche einen finanzkräftigen Kapitalgeber in einem der ehemaligen web.de-Gründer. Der ging mit dem Investment noch vor der Fertigstellung der Software zwar ein Risiko ein, hat aber wahrscheinlich klug gewählt: Am 7. Dezember ging die Betaversion in den freien Download, nicht einmal zwei Wochen später wurde sie im renommierten Fachblog ReadWriteWeb bereits auf Platz fünf der Top 10 Cloud Apps des Jahres 2011 gewählt.
Das Echo sollte Hojoki beim nächsten Ziel helfen: Nutzer, Nutzer, Nutzer generieren. Denn bevor Kapital aus einer Web 2.0-Entwicklung geschlagen werden kann, muss diese eine breite Basis haben, erklärt Martin Böhringer im Sitzsackzimmer des Unternehmens. Ist die erreicht, dann soll aus dem Programm nach der kostenfreien Beta-Phase ein sogenannter Freemium-Dienst werden, bei dem die Basistechnik gratis angeboten wird, aber im Falle von Hojoki wahrscheinlich bei der Verwaltung von mehr als drei Projekten gleichzeitig, eine Premiumgebühr anfällt. Bis dahin kann unter hojoki.com jeder selbst testen, was das Programm kann. Wer sich etwas intensiver mit dem Projekt beschäftigen will, etwa Entwickler oder Netzaffines Marketing-Talent ist, für den hat die junge Firma auch eine Festanstellung oder freie Mitarbeit übrig (Interessenten mailen: martin@hojoki.com). Das könnte bei Hojoki künftig öfter passieren und zeigt: Chemnitz kann jetzt auch Web 2.0.
Text [&] Foto: Michael Chlebusch
Erschienen im 371 Stadtmagazin 01/12