⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.

Das Web-App-Mag
Immer auf Tasche

Magazin

Привіт і ласкаво просимо

Veröffentlicht am:

Chemnitz ist nicht nur durch die Ernennung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 ein Zentrum interkultureller Begegnungen. Auch Migration und das Aufsuchen von Chemnitz als sicheren Hafen gestalten und prägen unser Stadtgeschehen.

In dieser Lebendigkeit ist auch das Ukraine-Haus, unter der Leitung von Veronika Smalko, in Chemnitz zuhause. Unsere Redakteurin Paula Thomsen hat mit ihr gesprochen.

Den Verein AG Ukraine-Chemnitz-Europa e.V. gründete Veronika Smalko 2014, als Folge der Bombardierung der Ostukraine und späteren Krim-Annexion. „Das erste Ziel war es, humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine zu leisten, die ihr Zuhause verloren.“, erzählt Veronika.

So schickte der Verein spontan Hilfspakete mit warmer Kleidung und Medikamenten in das osteuropäische Land. „Aber wir begriffen schnell, dass sich die Situation zwischen der Ukraine und Russland nicht verbessern wird. Außerdem stellten wir fest, dass viele Menschen denken, dass sich Russland und die Ukraine sehr ähnlich sind. Also haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die ukrainische Kultur, Traditionen, Sprache, Geschichte und so weiter in Chemnitz vorzustellen. Viele Menschen gehen nämlich davon aus, dass sich die Ukraine und Russland nicht groß unterscheiden.“

Mit dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 und der folgenden Flucht der Menschen nach Deutschland und nach Chemnitz erweiterte sich das Angebot des sogenannten Ukraine Hauses. Neben humanitärer Hilfe gehören außerdem Unterstützung bei Behördengängen und bürokratischen Angelegenheiten, sowie Sprachkurse und eine Kleiderkammer zum Alltag des Vereins. „Wir bieten verschiedene Sprachkurse an. Kinder und Jugendliche können nach der Schule und ihrem regulären Deutschunterricht zu uns kommen und eine Art Ukraine Unterricht in Anspruch nehmen. Dabei soll die ukrainische Sprache und Kultur auch nach der Flucht weiter gefördert werden. Aber nicht nur Kinder gilt es nach der Kriegserfahrungen und dem Wegzug von Zuhause aufzufangen.“, erklärt Veronika. In ihrer Unterstützungsarbeit fiel ihr auf, dass vor allem Senioren an dem neuen Leben in Deutschland zu knabbern haben. Einer der Gründe dafür, so vermutet Veronika, ist, dass es in Chemnitz kaum Angebote gibt, die die älteren Menschen zu einer gesellschaftlichen Teilhabe ermutigen/befähigen. Deshalb bietet der Verein auch Sprachkurse für Senioren an. „Es reicht nicht nur, die Menschen sprachlich zu integrieren, sie brauchen ein Gefühl von Gemeinschaft. Über die Sprachkurse haben sich viele Senioren angefreundet und machen gemeinsam Ausflüge, führen Gespräche und helfen und unterstützen sich in allen Belangen des Lebens. Sei es beim Kauf einer Fahrkarte am Bahnhof oder beim Bestellen eines Kaffees. Die Freude des Erfolgs ist deutlich spürbar.“, schwärmt Veronika.

Seit März diesen Jahres hat der Verein über die Kreativachse sogar einen zweiten Standort am Brühl. Ein neues Ziel des Vereins ist es, bei der Belebung des Stadtteils mitzuwirken.


Text: Paula Thomsen / Foto: Veronika Smalko

Zurück