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Düster und gut

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Wie viel Punk steckt eigentlich in Chemnitz? Keine Ahnung, aber sicher ist, dass es zu allen Zeiten (also ab Anfang der 1980er) hier gute Punkbands gab. Anna B, Charly Kaputt, Tödlicher Irrtum und Thanks and get ready – all das hatte und hat Charme. Doch nun wird es dunkel.
Erinnerungen zur hiesigen Punk-Historie klingen meist schnell, oft deutschsprachig und nicht selten humorvoll. Post- oder Darkpunk, noch dazu mit englischen Texten, sind eher selten. Nun aber haben Flatty, Friday und René die Band Night Miasma gegründet. Mitten im Corona-Jahr, für Basser Flatty eine besondere Situation: „Es war total bizarr. Ich mache seit 17 Jahren Musik und ahbe bisher alle Bands gegründet, um live zu spielen. Doch diesmal ging es nicht darum, für den Tag X zu proben. Wir haben uns nur auf die Musik konzentriert. Das hat sich richtig anders angefühlt.“ Entstanden sind die Songs dann tatsächlich Zuhause am Rechner. „Ich hab mit der Bassgitarre angefangen und dann kam das Schlagzeug dazu. Innerhalb von vier Tagen hat Rene die Texte geschrieben. Am Ende haben wir das Ganze an Max aus Leipzig weitergegeben. Daraus ist was anderes entstanden, weil jeder die Dinge so machen konnte, wie er wollte“, erklärt Flatty die Entstehung ihrer ersten Platte.
Im Waschzettel zu ihrem ersten Release „Exhausted“ wird ihr Sound mit alten britischen oder belgischen Punkbands und „düsterem Punk von früheren LA-Punkbands wie den Adolescents, 45 Grave oder T.S.O.L.“ verglichen. Und ja, in diese Referenz-Linie gehören sie. Nach Chemnitz klingt es jedenfalls erfrischend wenig. Wieder so eine Band, die die Ohren erstaunt an der Box kleben lässt. Flatty, der in Freiberg innerhalb einer bekanntermaßen sehr agilen Punkszene heranwuchs, erkennt hier ein „Chemnitz-Phänomen“: „Es gibt hier so viele gute Bands, die aber auch nur hier bekannt sind, und das schon seit Jahren.“ Night Miasma darf man von nun an durchaus dazu zählen. Wobei man ihnen natürlich gönnt, bald auch über die Stadtgrenzen hinaus Fame zu erlangen.
Itseleven-records.de
Text: Lars Neuenfeld / Svenja Jäger, Foto: Luise Grudzinski

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