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Von festen Bindungen und losen Schnallen

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Chemnitz kann Snowboard. Jenny Wittig war zu Besuch bei SasaBoards und hat nachgefragt wie ein junger Betrieb sich in der Region positioniert und die Pandemiejahre überstanden hat.

"Und dann hat mein Papa mir die Rollen vom Skateboard abgeschraubt und ich bin mit dem bloßen Board den Berg runter." - Der Beginn einer Liebesgeschichte. Einer Liebe zum Snowboardfahren. 
Kevins Augen glänzen, wenn er davon spricht. Seitdem Ende der 90er Jahre auch im deutschen Fernsehen über die amerikanische Wintersportart berichtet wird, ist er Feuer und Flamme für den Schnee, die Berge und die Boards. Als erster in seiner Familie entdeckt er seine Begeisterung für die Piste und nutzt jede Möglichkeit sein Können zu verbessern. Er fährt Snowboard in Kalifornien, so ziemlich jedem Skigebiet Europas und träumt von den Bergen in Japan und dem Himalaya. Reisen - eine weitere Leidenschaft, der er gerne nachgeht. Bei einem Urlaub mit seinen Eltern entsteht auch der Businessplan von SasaBoards.

SasaBoards ist Kevins Manufaktur für Skier, Long- und Balanceboards und eben Snowboards. 
Nach seinem Studienabschluss 2016 schenkten seine Eltern ihm einen Workshop in Innsbruck, bei dem er sein eigenes Board herstellte und geboren war die Idee eines eigenen Ladens - so die gekürzte Version. Erstmal wurde ein solider Job ausgeübt, Geld verdient und gezweifelt. Der Job wurde gekündigt, die Freund:innen schüttelten den Kopf, der Urlaub mit den Eltern sollte Klarheit bringen und irgendwann nach reichlich Bürokratie und Gedankenzerbrechen, dann die Gründung von SasaBoards.

Auch der Name ist inspiriert von einer Reise - in Afrika sagte der Reiseführer immer "Sasa", was so viel wie "Auf geht's" bedeutet und im Anschluss auch beim Snowboarden mit den Kumpels direkt adaptiert wurde. Mit reichlich Tatendrang und handwerklichem Geschick wurde im Südbahnhofgebäude der Laden inklusive Servicebereich und Werkstatt ausgebaut. Alles in Handarbeit, von der Treppe über die Möbel bis hin zur Dekoration. "Ich würde mich schon als Macher bezeichnen.", sagt Kevin. Aber auch der größte Macher ist manchmal machtlos und so stoppte die Pandemie ein paar Monate nach der Gründung 2020, erstmal den Betrieb.

Nach dem Lockdown dann die Holzkrise und als Kirsche auf der Sahnetorte eine Inflation. "Natürlich zweifelt man. Anfang des Jahres habe ich mir gründlich überlegt, ob und wie es weitergeht." Aber aufgeben ist keine Option, stattdessen wurden die Ärmel hochgekrempelt und am Konzept gefeilt. So gibt es mittlerweile neben den bis ins Detail individualisierbaren Boards auch Workshops, bei denen Kevin sein Wissen weitergibt. "Es berührt mich schon, wenn am Ende ein Teilnehmer mit dem eigenen Board dasteht und stolz darauf ist, was er mit seinen eigenen Händen geschaffen hat." Für die Zukunft hofft er, dass sich alles etwas beruhigt, sein Geschäft an Bekanntheit gewinnt und SasaBoards vielleicht irgendwann ein Insider-Tipp ist, der Wintersportverrückte nicht nur aus Sachsen nach Chemnitz führt.

Mehr Infos unter sasaboards.de

Text: Jenny Wittig / Foto: Patrick Schubert

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