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Der internationale Ruf des Museums für Naturkunde beruht vor allem auf seiner einzigartigen Sammlung von Kieselhölzern, dem Versteinerten Wald als internationales Naturdenkmal und der zugehörigen Fachbibliothek für Paläobotanik. Sie sind die Höhepunkte in einem weltweit einmaligen Museumsrundgang, doch dieses Haus bietet seinen Besuchern noch viel mehr.
Ältestes Museum der Stadt
Das Museum für Naturkunde ist das älteste Museum der Stadt und beherbegt ihre größte museale Sammlung. Seine Geschichte ist so spannend wie wechselvoll. Vor über 150 Jahren fanden sich interessierte Bürger mit dem Ziel des Aufbaus einer naturgeschichtlichen Sammlung und der Begründung einer naturwissenschaftlichen Bibliothek zusammen. Die Stadt Chemnitz erhielt beides im Jahr 1868 zum Geschenk. Diese Schenkung begründete das erste Museum in Chemnitz, das 1876 am Beginn der Annaberger Straße erstmals seine Pforten für die Öffentlichkeit öffnete. Mit Fertigstellung des König-Albert-Museums 1909 zogen die „Städtischen Naturwissenschaftlichen Sammlungen" in das Haus am Theaterplatz, das sie sich mit der Städtischen Kunstgewerbesammlung teilte. Zum Ende des 20. Jahrhunderts reichte allerdings der Platz im König-Albert-Museum nicht mehr für zwei Museen aus. Deshalb zog im Jahr 2004 das Museum für Naturkunde Chemnitz in DAStietz in der Stadtmitte um.
Das Gebäude wurde 1913 für die Warenhauskette Tietz errichtet und diente bis in die 1990er Jahre als Kaufhaus. Nach einem spektakulären Umbau befinden sich in dem einstigen Konsumtempel nun die Chemnitzer Stadtbibliothek, die Volkshochschule, die Neue Sächsische Galerie (siehe Seite …) und das Museum für Naturkunde.
Hauptattraktion Versteinerter Wald
Eine der Hauptattraktionen des Hauses erwartet den Besucher bereits im Lichthof – der Versteinerte Wald ist Teil einer der weltweit wertvollsten Sammlung fossiler Pflanzen. Diese international einzigartige Sammlung ist konzeptioneller Schwerpunkt des Museums. Sie umfasst vom Dünnschliff bis zum tonnenschweren Stamm etwa 7000 Einzelpositionen.
Schwerpunkt der Sammlung sind permische Kieselhölzer aus Chemnitz. Die Stadt steht nämlich auf besonders geschichtsträchtigem Boden. Vor über 290 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Perms, begrub hier ein mächtiger Vulkanausbruch die Flora und Fauna dieser Zeit und konservierte sie so für die Nachwelt. Die „versteinerten“ Hölzer werden seit Mitte des 18. Jahrhunderts aus der Chemnitzer Erde gegraben, seit 2008 hat die wissenschaftliche Arbeit an diesem Schatz noch einmal an Intensität gewonnen. Die Grabungen in Chemnitz förderten u.a. einen Schachtelhalm-Baum zu Tage, der 2010 von der Paläontologischen Gesellschaft zum „Fossil des Jahres“ gekürt wurde.
Diese Sammlung, ergänzt durch Pflanzenfossilien aus allen Teilen der Welt und verschiedenen Erdzeitaltern, wird im Sterzeleanum präsentiert. Benannt ist dieser Teil des Museums nach dem Paläonotologen und ersten Direktor des Museums Johann Traugott Sterzel. Hier können die Besucher in einer modernen und multimedial angelegten Ausstellung die Pflanzen- und Tierwelt des Perms erleben und die steinernen Zeugen dieses Erdzeitalters bestaunen. Abgerundet wird die Ausstellung durch die interessante Dokumention, wie Geologen und Paläontologen mit kriminalistischem Spürsinn die Überreste und Spuren vergangenen Lebens deuten.
Welt der Insekten
Einen weiteren Schwerpunkt des Museums bildet das Insektarium. Zahlreiche Terrarien und ein Schmetterlingshaus geben in acht verschiedenen Sprachen interessante Einblicke in die Vielfalt der Insektenwelt und den vielfältigen Lebensräumen. Darüber hinaus können die Besucher interaktiv vieles über die außergewöhnlichen Leistungen der Insekten erfahren. Bizarre Käfer, lebende Äste und wandelnde Blätter sind ebenso zu bestaunen wie Spinnen, Krebse und gefährlich anmutende Skorpione. Ein „Gläserne Bienenstock“ gewährt Einblick in das rege Treiben hinter den Kulissen eines lebenden Bienenvolkes. Gerade für Kinder hält das Insektarium faszinierende Entdeckungen bereit.
Renommierte Fachbibliothek
Die naturwissenschaftliche Fachbibliothek im Archiv umfasst etwa 40.000 Bände. Neben einer allgemeinen naturwissenschaftlichen Handbibliothek mit zahlreichen Monographien und Nachschlagewerken gehören insbesondere die seit etwa 140 Jahren im Literaturtausch erworbenen Zeitschriften und die paläbotanische Spezialbibliothek mit zahlreichen historischen Werken zu Bestand.
Moritzstraße 20 (im DAStietz), 09111 Chemnitz
Telefon: 0371 4884366 (oder 4884551) Fax: 0371 4884597
E-Mail: info@naturkunde-chemnitz.de
Internet: www.naturkunde-chemnitz.de
Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10-20 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 10-18 Uhr
Mi 15:00 Uhr öffentliche Führung (ansonsten geschlossen)
Service-Piktogramme: Museumsshop, Gastronomie, Kindgerecht, behindertengerecht, Fachbibliothek
Parkmöglichkeit: Parkplätze direkt daneben, Parkhäuser Galeria Kaufhof und Moritzhof
Bus [&] Bahn: befindet sich direkt an Zentralhaltestelle
Kurzübersicht:
Versteinerter Wald im Lichthof
290 Millionen Jahre alte Kieselhölzer
Welt der Insekten
In der Nähe:
Museum Gunzenhauser
smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Neue Sächsische Galerie
Roter Turm