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Wolkensteine und Luftschlösser

Zwei, die Bauklötzer träumen

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Das Spielen mit Bauklötzen ist ab dem Schulalter eher ungewöhnlich. Zwei (erwachsene) Chemnitzer haben das Kinderspielzeug jedoch neu für sich entdeckt. Nun wollen sie damit Geld verdienen.

Bauklötze sind Bauklötze – da kann man nicht viel neues erfinden. Anders sehen das Hans-Christian Zehl und Sebastian Schäfer. Zehl, der neben seiner neuen Aufgabe als Bauklotzunternehmer auch Ehemann und Vater ist, erklärt die warum: „Meine Frau und ich haben immer nach Spielzeug gesucht, das nachhaltig ist.“ Die Vision war ein Produkt aus Hölzern, die direkt vor der Haustür gewachsen sind. Auf lange Transportwege sollte genau so verzichtet werden wie auf die Behandlung des Holzes mit etwas anderem als Schleifpapier. „Das kann ein Kind ohne Bedenken in den Mund nehmen, da wird komplett auf behandelte Lösungsmittel verzichtet. Alles pure Natur.“

Im März 2013 machten die beiden Neuunternehmer aus ihrer Schnapsidee Ernst. Unterstützung kam aus dem Bekanntenkreis: Mit einem befreundeten Graphiker entwickelten sie das minimalistische Corporate Design der Marke sowie die Website (www.wolkensteine.de). Über Freundesfreunde gelangten sie an einen Tischler im nahegelegenen Wolkenstein, der die Steine aus Harthölzern wie Ahorn, Esche, Erle und Buche anfertigt. Ganz im Sinne der Unternehmenskultur ist die Herstellung des Produkts Resteverwertung, so Schäfer. „Im Grunde bleiben ein paar hundert Steine am Ende übrig, wenn der Tischler eine Tischplatte macht. Und daraus enstehen dann die Wolkensteine.“

Zuletzt muss das Logo per Branding auf das Holz. Da das Unternehmen bislang nicht zum alleinigen Broterwerb ausreicht, gibt es für die zwei Berufstätigen nun keinen Feierabend mehr. Stattdessen wird in der heimischen Garage rangeklotzt und sich per Hand um die Vollendung von etwa 1000 Steinen pro Tag gekümmert. Verpackt in schöne, naturfarbene Stoffbeutel mit Kordelzug gibt es die fertigen Steine im 60er, 120er und 180er Pack über die Webseite oder einschlägige Internetauktionshäuser zu ergattern. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit können die vier Chemnitzer Verkaufsstellen (Monokel-Buchladen, Emile Kindermoden, Buchhandlung Lessing und Fjordwind) jedoch auch angelaufen werden.

In zwei Jahren würden die beiden Köpfe hinter Wolkensteine gerne in möglichst vielen Kinderzimmern vertreten sein und den Stoff liefern, aus dem die Luftschlösser gebaut sind. Und sofern das gelingt, sollen weitere Artikel aus heimischen Hölzern folgen. [nbsp]

Text: Vera Jakubeit Foto: Michael Chlebusch


Erschienen im Heft 01/14

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