... gibt Stoff. Immer wieder!
Politiker sind wie Immobilien: Unbeweglich, aber käuflich. Zwar lautet am Anfang seiner Laufbahn das Motto des Politikers: Ge(h)wissen. Doch schon bald läuft er. Nur noch seiner Lobby nach. Erst geht er zu Fuß, später nur noch bei Fuß. Statt Demokratie wagen, fordert er einen Dienstwagen. So wird aus seinem Lebenslauf eine Autobiographie. Das kommt nicht von ungefähr, denn Parteien und Staat sind inzwischen heimliches Eigentum großer Automobilkonzerne. Die SPD gehört VW, die CSU BMW, die Arbeitsagentur gehört FORD und der BND AUDI, denn AUDI hieß früher HORCH. Die Metamorphose des Politikers: Vom Diener eines Volkes zum Dealer zweier Herren. Dealen heißt handeln. Die morgendliche Frage jedes Politikers lautet also: Wie kann ich dealen ohne zu handeln?
Lothar Bölck gibt Stoff. Immer wieder! Denn die Demokratie droht zu verkommen. Sie taumelt zwischen Allmacht und Ohnmacht, Einfluss und Abfluss. Ideologie und Idiotie. Seitdem die Börsennotierungen bei den Fernsehübertragungen von Bundestagsdebatten am unteren Bildschirmrand eingeblendet werden, werden die wahren Machtverhältnisse offenkundig. Oben reden die Kenntnisarmen. Und die Einflussreichen unterlaufen sie.
(Das Chemnitzer Kabarett)